
Der Master of Public Health
Der weiterbildende Studiengang vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten in Public Health Forschung, Gesundheitsförderung und Gesundheits- und Versorgungssystemen. Unsere Absolventen und Absolventinnen arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Referenten und Referentinnen oder Koordinatoren und Koordinatorinnen in verantwortlicher Position bei:
- Behörden
- Forschungseinrichtungen
- Standesvertretungen
- Einrichtungen der Selbstverwaltung
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Eckpunkte Master Public Health (MPH)
Der Studiengang läuft aus, Bewerbungen für neue Studierende sind seit dem Wintersemester 20/21 nicht mehr möglich.
- Weiterbildende Masterstudiengänge richten sich an Personen mit einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss und qualifizierter Berufserfahrung.
- Der Studiengang ist gebührenpflichtig (€10.200). Die Immatrikulation erfolgt an der Charité (letztmalig WiSe 2019/2020). Pro Jahrgang stehen 40 Studienplätze zur Verfügung.
- Die Regelstudienzeit in Teilzeit geht über 4 Semester (2 Jahre) und umfasst 60 Leistungspunkte (ECTS) nach dem European Credit Transfer System. Der zeitliche Verlauf des Studiums kann entsprechend Ihren Bedürfnissen flexibel gestaltet werden
- Insgesamt müssen 10 Module absolviert werden, in denen theoretische und praktische Kompetenzen aus unterschiedlichen Public Health-Bereichen vermittelt werden: vier methodische Pflichtmodule des Grundlagenstudiums, vier Wahlpflichtmodule des Schwerpunktstudiums, die Projektarbeit und schriftliche Masterarbeit mit mündlicher Verteidigung.
- Die Unterrichtssprache ist abhängig vom Modul Deutsch oder Englisch.
- Der Studiengang ist akkreditiert und wird regelmäßig evaluiert. Es wird der akademische Abschluss MPH - Master of Public Health verliehen.
Konzept und Aufbau des Studiengangs MPH

Das Studium setzt sich aus einem Grundlagen- und einem Schwerpunktstudium, einer Projekt- und Masterarbeit zusammen. Viele Module werden in englischer Sprache durchgeführt. Im Rahmen des Schwerpunktstudiums gibt es Wahlmöglichkeiten. So können beispielsweise Module im Studiengang mit Intensive Short Courses und Modulen aus dem Master of Science Epidemiologie kombiniert oder ersetzt werden. Detaillierte Informationen finden Sie auch in der Broschüre "Studiengangs- und Modulbeschreibung".
Die Studierenden belegen im Verlauf von 2 Jahren die 10 Module der drei Studienabschnitte und sind im Durchschnitt 20 Stunden die Woche durch eine Kombination aus Präsenzzeiten und Vor- und Nachbereitungszeiten (Student Investment Time, SIT) mit dem Studiengang beschäftigt. Präsenzzeiten finden unter der Woche ab 14:30 Uhr statt, so dass parallel zum Studiengang einer halbtägigen beruflichen Beschäftigung nachgegangen werden kann. Über die Intensive Short Courses gibt es die Möglichkeit, einzelne Wahlmodule auch geblockt in einer Woche ganztags zu belegen. Pflichtmodule finden grundsätzlich Montags und Dienstags statt. Wahlmodule können auch an anderen Wochentagen stattfinden. Die beiden Studienjahre haben jeweils 900 Stunden SIT und beinhalten keine Semesterferien im herkömmlichen Sinn. Bei Bedarf kann die Regelstudienzeit von vier Semestern weiter ausgedehnt werden.
Da epidemiologische Fachbegriffe und aktuelle Fachliteratur aus dem englisch Sprachraum kommen, finden die Lehrveranstaltungen in den methodischen Grundlagenmodulen in englischer Sprache statt. Dadurch werden Studierende optimal auf die Zusammenarbeit in internationalen Gruppen oder für Publikationen vorbereitet. Alle Lehrveranstaltungen tragen Seminarcharakter und sind neben der Wissensvermittlung darauf ausgerichtet, das Zusammenwirken von Studierenden unterschiedlicher Herkunftsdisziplinen zu fördern. Der Studiengang hat eine methodisch-wissenschaftliche Ausrichtung.
Die Studiengänge der BSPH sind universitär und vom Fakultätsrat der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Medizinsenat und der Senatsverwaltung Berlin verabschiedet. Sie sind akkreditiert und werden regelmäßig evaluiert.
Grundlagenmodule
Der Master of Public Health beinhaltet vier Grundlagenmodule von jeweils 5 ECTS, die wichtige Kernkompetenzen in Public Health vermitteln. Die Module Biostatistik, Epidemiologie und Forschungsmethoden (2, 3 und 4) werden auf Englisch unterrichtet.
Modul 1: Grundlagen der Gesundheitswissenschaften
Sozialwissenschaftliche Theorien und Konzepte für Public Health, Determinanten von Gesundheit und Krankheit, Krankheitsbelastung von Bevölkerungen, Public Health-relevante Krankheitsbilder und deren Versorgung in den verschiedenen Krankheitsstadien. Ziele und Aufbau von Gesundheitssystemen exemplarisiert am deutschen System, Systemdreieck Bevölkerung – Kostenträger – Leistungserbringer; Versicherungsschutz und Ressourcenaufbringung
Modul 2: Epidemiologie I
Prinzipien epidemiologischer Forschung, epidemiologische Arbeitsmethoden (deskriptiv, analytisch, experimentell), Kriterien der Kausalität, Maßzahlen, epidemiologische Studientypen, Einführung in Fehlerquellen und Strategien zur Kontrolle von Confounding in epidemiologischen Studien.
Modul 3: Biostatistik I
Deskriptive Statistik, Schätzer, Konfidenzintervalle, Wahrscheinlichkeitsrechnung, diskrete und stetige Verteilungen, statistisches Testen und Testtheorie, Grundlagen der Zusammenhangsanalyse: Korrelations- und Regressionsanalyse, Varianzanalyse, Stichprobenverfahren, Fallzahlschätzung, Methoden und Techniken der Datenpräsentation. Einführung in die Datenverarbeitung mit geeigneter Software.
Modul 4: Grundlagen der Public Health Forschung
Quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden in den Sozialwissenschaften und Public Health. Phasen des Forschungsprozesses, Entwicklung von quantitativen und qualitativen Fragestellungen, Konzeptualisierung und Operationalisierung, quantitative und qualitative Erhebungsinstrumente und Studiendesigns, Stichprobenziehung und Feldphase, Ethik und Datenschutz, Datenmanagement in quantitativen und qualitativen Studien, Datenqualität, Ergebnisdarstellung und –Verwertung.
Schwerpunktmodule
Der Master of Public Health beinhaltet vier Schwerpunktmodule von jeweils 5 ECTS. Die Inhalte der Schwerpunktmodule bestehen aus Wahlveranstaltungen und vermitteln weiterführende Kompetenzen in spezialisierten Themenfeldern von Public Health. Die Wahlveranstaltungen haben meistens einen Umfang von 2,5 ECTS. Modul 8 im Schwerpunktstudium ist als individuelle Spezialisierung konzipiert und kann in Absprache mit der Studiengangskoordination aus anderen Studiengängen, an anderen Hochschulen oder im Ausland absolviert werden.
Modul 5: Weiterführende Public Health Methoden
Eine Auswahl an Veranstaltungen zur Vertiefung von Methodenkenntnissen in Epidemioplogie, zur Evaluation, Qualitätssicherung, Evidenzbasierung oder Wirtschaftlichkeit von Interventionen und Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen:
- Evidence Based Medicine (EbM)
- Statistische Analyse mit R
- Intensive Short Courses
- Module aus dem MSc Epidemiologie
Modul 6: Gesundheitsversorgung und -Systeme
Das Modul vermittelt vertiefende Kenntnisse zur Gesundheitsversorgung und zum Gesundheitssystem unter Einbeziehung von Strukturen, Prozessen und Akteuren auf der Mikro-, Meso- und Makroebene:
- Versorgungsforschung´
- Gesundheitsmonitoring
- Tuberkulose in Osteuropa
Modul 7: Determinanten von Gesundheit
Das Modul vermittelt Kenntnisse über soziale und Umweltdeterminanten in den Gesundheitswissenschaften, und den ethischen, sozialen und gesundheitspolitischen Implikationen von Public Health-Entscheidungen:
- Sozialepidemiologie
- Gesundheitspädagogik
- Infektionsepidemiologie
- Anwendungsfelder der Epidemiologie (Krebs, Ernährung, Arbeit, Diabetes, etc.)
Modul 8: Freie Wahl aus dem Lehrangebot der BSPH
Durch die freie Gestaltung des Moduls "Wahlpflicht" soll Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, eigene gesundheitswissenschaftliche Interessen durch Besuch gewählter Veranstaltungen in einem Umfang von 5 ECTS gezielt auszubauen. Die Veranstaltungen der BSPH sowie Public Health-relevante Masterangebote anderer Institutionen (z.B. Swiss School of Public Health, Uni Bielefeld, Uni München, Uni Mainz, etc.) stehen zur Verfügung. An anderen Institutionen belegte Module müssen vom Zulassungs- und Prüfungsausschuss der BSPH anerkannt werden
Projekt- und Masterarbeit
Die Masterarbeit ist wesentlicher Bestandteil des Master of Public Health und hat die Form einer selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit. Zeitlich ist sie aufgeteilt in eine Projektarbeit (Modul 9), die im dritten Semester statt findet und das Forschungsvorhaben vorbereitet. Im vierten Semester wird das vom Zulassungs- und Prüfungsausschuss zugelassene Thema als schriftliche Masterarbeit (Modul 10) ausgearbeitet. Die mündliche Verteidigung der Masterarbeit bildet den Abschluss Studiengangs. Während der Projekt- und Masterarbeit werden Studierende von zwei Wissenschaftler*innen aus dem Studiengang oder kooperierenden Forschungseinrichtungen betreut. In den zwei Modulen werden insgesamt 20 ECTS erarbeitet.
Modul 9: Projektarbeit
Die Projektarbeit vertieft durch die Anwendung an einem praktischen Forschungsvorhaben die in den vorangegangenen Modulen erarbeiteten theoretischen Kenntnisse. Die Projektarbeit bietet Raum und Zeit ein Forschungsvorhaben für die Masterarbeit zu ergründen und für die Ausarbeitung vorzubereiten.Sie ermöglicht Studierenden zudem, durch die Zusammenarbeit mit Wissenschafts- und Praxiseinrichtungen des Berliner und Brandenburger Gesundheitssektors, ihre künftigen Berufsfelder kennen zu lernen. Als Einführung in die Projektarbeit findet ein Jour Fixe statt, in dem potentielle Forschungsthemen zur Auswahl vorgestellt werden. Den Abschluss bildet ein Kolloquium mit Präsentationen der Forschungsvorhaben in der Kleingruppe.
Modul 10: Masterarbeit
In der schriftlichen Masterarbeit sollen die empirischen Forschungsvorhaben der Projektarbeit weiter umgesetzt und ausgearbeitet werden. Unter Einsatz von gesundheitswissenschaftlichen Forschungsmethoden soll eine Forschungsfragestellung bearbeitet, mit dem theoretischen Hintergrund zusammengeführt, analysiert und selbständig dokumentiert werden. Das Thema der Masterarbeit wird zum Schluss des Studiums mündlich verteidigt.